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235 Mühe, Sp fah fich denn Polen von Neuem aufgeregt und erjchlittert. Obgleich dies nicht unerwartet Fam, fo benachrichtigte Nepnin dennod) feine Gebieterin davon und verlangte Berhaltungsbefehle; zu gleicher Zeit nöthigte er durch Drohungen den König …
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236 den Nuffen furchtbarer, erfahrener und geibter ald zuvor, Für die Ruf- fen wurde der Krieg immer mühfeliger und gefahrvoller, Sie mußten in einzelnen Abtheilungen die zahlreichen Parteiganger befümpfen und das Umfichgreifen des Aufftandes hindern. …
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237 diefer Pla eine Beute de8 Fanatismus. Am 24. Juni und an den fol- genden Tagen wurde Alles was fich in diefe Stadt geflüchtet hatte, ohne Barmherzigkeit nievergemacht. Das Blut floß in Strömen, die Menfch: heit feufzte unter entfeglichen Graufamfeiten …
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238 Grfanzler einen anonymen Brief, worin er ihn mit der Wuth des Ober: ften Drevitjch bevrohte ; zugleich machte er ihm bemerflich, daß er unter den Konfdderirten nur eine untergeordnete Stelle einnehmen würde und glaubte ihn durch folche Beweggründe zur …
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239 fen Fürften zur Unthätigfeit. Unter den Mauern von Wilna fiel Horain, Marjchall der Konföveration. Die kujavifche Konföderation , befehligt von Weiski, erlitt eine Nieverlage bei Naklo. Drevitich zerftveute das Korps Nydzunsti’s bei Treyn an der …
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En — 240 Gefängniß jtarb 63). Krafinsfi und Potocki mit ihren Anhängern blie- ben iu der Türkei, um an dem bevorftehenden Kriege Antheil zu nehmen. Die jungen Pulasti, Kafimiv und Franz, befolgten da3 Syftem ihres DVaterd, unternahmen mit etlichen Hundert …
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241 rich II. Hatte die Gefälligkeit, ihm dafür mit allerlei Lobfprüchen zu er: freuen. Da fich das gute Einverftändnif zwifchen viefen beiden unter: nehmungsluftigen Souveränen mit jedem Tage mehr befeftigte, fo Tieß fich für Polen eine tröftlichere …
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242 die Mauern der gleichen Stadt. Ex erhielt von feinem Bruder die Nach: richt von dem Tode ihres DBaters, Anftatt fich in ihrem Schmerz einem gerechten Rachegefühl zu überlaffen, erinnerten fie fich an ven Rath ihres Baterd und faßten den feften …
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° 243 Pulasfi allein übrig geblieben war ‚ rettete fich nach der ungarifchen Grenze. Die Lithauer fahen fich durch überlegene Streitkräfte beprängt, ohne einen tüchtigen Führer zu befigen. Sie wurden durch den alten Hetman Braniei unterftügt, jedoch nur …
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194 welche gegen verfehiedene Perfonen einen unverföhnlichen Groll begte, quälte ihn beftändig durch ihre Saunen und ermüdete ihn durch ihre Um= Ihre Mafeftäten kamen nad) Groono gegen Ende des Ianuars 1688, am Abend vor der Eröffnung des Reichstags, die …
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195 triebe, Endlich Hegte fie einen tödtlichen Haß. gegen ven Prinzen Jakob und verbitterte ihrem Gemahl jeve Stunde feines Lebens. Der König Landboten (rugi) theils wegen Prozeffen,, theils wegen Schulden oder Derbrechen oder andern Ausfhliefungsgründen …
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196 Sobiesti farb vor Kummer über die ärgerlichen Auftritte die aus dem Haß feiner Frau gegen feinen Sohn entftanden, umd er fah nicht mehr feinen Undank vorzuiverfen, Zu gleicher Zeit erfchten in Grodno eine Schrift in Form eines Manifeftes oder …
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197 wie diefe unnatürliche Mutter die Wahl Jakobs auf den Thron feines DBaters hintertrieb, folle mit dvem Grafen von Maligny, feinem Oheim, nad) Hamburg gehen, und den Bürften Karl von Neuburg auf einen Iweifampf fordern, Allein der Hof, namentz lich die …
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198 CXCH. Yuguft IE Die inneren Ziwiftigfeiten brachten in ven Wahlen von 1696 einen bedeutenden Zwiefpalt hervor. Die Stimmen theilten fich zwifchen dem frangöfifchen Prinzen Herzog von Conti und dem Kurfürften von Sachen, Auguft. Da diefer Ießtere näher …
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199 CXCH. Krieg mit Karl XII. Sn Bolen und Pithauen dachte Niemand daran mit Karl XI. einen Krieg anzufangen. Auguft I. Hatte ihn mit feinen Sachfen ohne Zus ftimmung des Adels allein unternommen. Karl XI. fand daher feinen großen Wiverftand. Er …
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200 Zeit Siegmund’s III. errungener Siege befannt gemacht, wenn ich ven glänzenden Feldzug Sobiesfi’s nach Wien, woraus nur Deftreich, nicht aber Polen Bortheil z0g, nur furz erwähnt habe, während ich nicht un= terließ, euch die Unruhen zu jehildern, die …
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} | u & F ) 201 guft’3 II., wurden die Einwohner von Thorn, die fich gegen die jefuiti= chen Umtriebe und Gewaltthätigkeiten empdrt hatten, vom hohen Reichs: gericht zu ftrenger Strafe verurtheilt. Ihr Bürgermeifter ftarb troß feiner Unfhuld auf dem …
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202 sgeichlagen und mehrere Familien gingen in Folge diefes Ereigniffes zu Grunde. Frankreich erklärte zu Gunften Leszezinski’s Krieg gegen Oeft: reich. Der Krieg, der nur Eurze Zeit währte, wurde fern von Polen an den Ufern des Rheins geführt, Hatte aber …
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203 CXCcVII. Ausbreitung der monarchifchen Sjdeen in Polen. Mehrere Polen begaben fich mit dem König Reszgzinsfi nach, Franke reich; Andere machten Befuche an feinem Hofe in Lothringen, noch Ans dere machten dafelbft auf feine Koften ihre Studien, Als …
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204 bliothek alle Privat-Bibliothefen Hibertraf und zu damaliger Zeit eine der erften in Europa war, Er machte fie zuerft zu einer öffentlichen und bot fie darauf der Nation als Gefchenf an. Stanislav Konarsfi, aus dem Piariften- Orden, fuchte den …
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205 ten fie feinen Einfluß lange Zeit ausbeuten, bevor fie ihm offen entge= gentraten. cCl. Die Gzartorysfi, Das Fürftenhaus Czartorysfi ftammte von der Familie ver litbauts chen Herzöge, wovon die Linie der Jagellonen den Thron des Groftfür- ftenthHums …
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206 und feinem Bruder Auguft, Palatin von Rußland, die beide mit großen zu einem thätigen Leben geeigneten Talenten begabt waren und mit dem Plan umgingen, die Republik in eine wohlorganifirte Monarchie zu ver- wandeln. Dies war nach ihrer Meinung das …
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207 wird man doch nicht vergeffen, daß fie zu mehreren Verbefferungen mäch- tig beigetragen haben. In Verbindung mit Konarski brachten fie 8 durch ihre Thätigkeit, durch ihre Liebe zu den Wifjenfchaften und zur Aufkla- tung fo weit, daß fich mit ihnen in …
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208 folte ihn für die Gefahren belohnen, denen er fich ausjegte. Gezwungen Petersburg zu verlaffen, ergriff er die exfte Gelegenheit, mit größerem Aufjehen dahin zurückzufehren. DVergebeng ftellte ihm feine Mutter Kon: ftanze Gzartorysfa vor, nicht durch …
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209 Umerhörtes, daß ein Fremder das Bürgerrecht oder den Apel dircch den Ausfpruch eines Gerichtshofes fich ertheilen Iaffe. Cem. Die Gzartorysfi flchen den Beiftand Ruflands an. Im gleichen Jahre erfolgten wichtige Veränderungen in Petersburg. Die …
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a a sun ee ee Sr | | | W 1 N She 210 Polen verlaffen, um fich nach Dresven zu begeben. Die Erbitterung zwi- fehen ven Parteien ftieg immer höher und gab fich nach feiner Abreife bei Gröffnung des Lithauer Obergerichtshofes auf die traurigfte Weife fund. …
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211 CCV. Der Neichstag von 1764 unterbrochen. Sobald der Primas des Königreichs, Wlavislav Alerander Lır- biensfi, als Zwifchen-König oder Verwefer der Nepublif während der Ziifchen-Regierung den Zeitpunkt ver Reichstags-Verfammlung beftimmt hatte, …
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I 1 Ra Se 212 Wort und glaubte ven Stab nicht eher aufnehmen zu dürfen, als bis die fremden Truppen die Hauptftant verlaffen hätten. Diefe Veftigfeit de8 Marjchalls wurde unterftügt durch den unerfchrodenen Andreas Mofro- novsfi, Landboten von Biel3k, der …
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213 ven aufzuregen, einen andern Neichötag zu verfammeln und dem Gefeg Geltung zu verfchaffen. Ueber. diefen Entfchluß waren. die Gzartorysfi voll Freude, Sie dffneten in ihrem und dem ruffifchen Lager fowohl den Häuptern als auch allen Nepräfentanten der …
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nn ser een en nenne nn Sn 214 CCVI. Die auf dem Eonvofations-Neichstag von 1764 befchlofjenen Gefete., Indem der Neichdtag im weiteren Verlauf feiner Sigungen Mili- tar: und SchatsStommifjionen niederfeßte, gelang e8 ihm, Die Gewalt der Hetmanen umd …